Kampanien

Neapel sehen und sterben, dieser Satz wird Johann Wolfgang von Goethe zugeschrieben. Darüber wie er ihn meinte, herrscht wohl bis heute Uneinigkeit. Gesehen habe ich diese faszinierende Stadt, von der leider sehr oft, sogar von Einheimischen, schlecht gesprochen wird. Den Wunsch (dort) zu sterben hatte ich (noch) nicht. Aber ich bin froh, Neapel und einiges von Kampanien gesehen zu haben, bevor ich an’s Sterben denken muss. Ja, ich gebe zu, mein Herz hängt auch an dieser Ecke Italiens. Die Stadt ist beeindruckend, die Campi Flegrei, der Supervulkan Europas, sind atemberaubend, der Vesuv, das Beneventano, natürlich die Amalfi-Küste. Eine Gegend, die man nicht vergessen kann, so schön, so reich ist die Landschaft, die Natur, die Geschichte.
Erstaunlicherweise gilt vor allem der Süden Italiens keineswegs als Weißweinregion. Warum? Vermutlich, weil man den Süden Südeuropas mit hohen Temperaturen und damit nicht als adäquates Anbaugebiet für Weißwein in Verbindung bringt. Das ist ein großer Irrtum, denn Kampanien hat mit den Trauben Falanghina, Greco, Fiano, Coda di Volpe, Catalanesca sehr interessante weiße Rebsorten zu bieten. Von den entsprechenden Weingütern an- und ausgebaut, können es gar Weißweine sein, die viel Jahre reifen können und sich nicht unbedingt für den Genuss in ihrer Jugend empfehlen. Aber auch unter den roten Trauben gibt es durchaus interessantes. Piedirosso zum Beispiel ist eine lokale Rebsorte, auch die Sciascinoso ist hier heimisch. Der Aglianico entwickelt ganz unterschiedliche Merkmale und Charaktereigenschaften, je nachdem ob er aus dem Beneventano oder aus Taurasi kommt. Heimisch, so sagt man vom Aglianico, der auch als Barolo des Südens bezeichnet wird, sei er in der Basilikata.
Wir können Ihnen nur empfehlen, den süditalienischen Weinen Aufmerksamkeit zu schenken, und in Kampanien ganz besonders den autochthonen Rebsorten – egal ob rot oder weiß. Dies gilt natürlich ganz besonders für unsere Partner in der Region. Der eine – Cantine Olivella – am Monte Somma, unweit Neapels, gelegen, der andere – I Pentri – im Beneventano, ein Stück nordöstlich von Neapel.