I Pentri
Der Betrieb von Lia, Dionisio und Sohn Alessandro ist vielleicht das Musterbeispiel für eine Empfehlung durch ein anderes Weingut. Ein langjähriger Freund aus Kampanien, selbst Winzer in der Provinz Avellino, sprach mich vor einigen Jahren an, ob wir nicht an einem Lieferanten im Beneventano interessiert sei. Der Betrieb produziere außergewöhnliche Weine auf hohem Niveau und suche noch einen Partner in Deutschland.
Selbstverständlich und zum Glück bin ich dieser Empfehlung nachgegangen. Aus meiner Sicht haben wir dadurch eine Perle, einen Rohdiamanten, entdeckt.
Die Kellerei wurde erst im Jahr 2002 gegründet, allerdings hatte die Familie schon rund 20 Jahre Erfahrung im Weinbau. Von Beginn an wurde naturnah gearbeitet, ganz bewusst verwende ich nicht das Wort biologisch, da die Intention eine andere war. Es ging nicht darum, ein Zertifikat für Bio-Anbau als Marketing Argument zu bekommen. Die Familie wollte von Beginn an ihre Weine so natürlich wie möglich mit bio-dynamischer Orientierung produzieren. Das heißt, Vergärung der Weißweine nur mit eigenhändig vermehrten, natürlichen Hefen aus dem Weinberg beziehungsweise Spontangärung bei den Rotweinen, also ausschließlich mit den natürlichen Hefepilzen, die sich auf den Schalen der Beeren befinden. Das heißt, spontane Begrünung, kein Einsatz von Düngemitteln, Herbiziden oder Pestiziden. Die eigenen Vorgaben gehen weit darüber hinaus, was die Bio-Zertifizierung verlangt. Dennoch hat die Kellerei inzwischen das Bio-Siegel – obwohl sie es vom Herzen her nicht will, denn es entspricht ihrer Idee nur zu Bruchteilen.
Im Moment sind wir in der glücklichen Lage, Ihnen zwei Jahrgänge der beiden verschiedenen Falanghina anzubieten. Sie sollten unbedingt beide parallel probieren. Unglaublich spannend, wie sich diese Weine entwickeln. Das gleiche gilt für den „Kerres“.